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02. Dezember – internationaler Tag für die Abschaffung der Sklaverei

Heute ist der 8. Tag von 16 Days of Activism und der internationale Tag für die Abschaffung der Sklaverei. In 1948 verabschiedete die Generalversammlung der UN die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Laut Artikel 4, dürfe niemand in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden. Seit 1949 gilt der 2. Dezember als Welttag für die Abschaffung von Sklaverei.

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16 Days of Activism - Tag 8

Internationaler Tag für die Abschaffung von Sklaverei

Weltweites Sklavereiverbot seit 1948 durch die Menschenrechtskonvention der UNO.

Trotzdem leben heute Menschen in Sklaverei. Die Schätzungen der Zahlen gehen auseinander. Sie schwanken zwischen 40 - 50 Millionen Menschen.

Sklaverei ist ein ein soziales System der Unfreiheit und Ungleichheit, in dem Menschen als Eigentum anderer behandelt werden. Die Menschen werden wie Gegenstände verkauft, vermietet, verschenkt, vererbt, gehandelt und erworben.

Dabei sind die Grenzen zwischen Sklaverei und „sklavereiähnlichen“ Erscheinungen wie etwa Zwangsarbeit (in Industrie, Bergbau, Plantagen etc.) oder Zwangsprostitution fließend.

Sklaverei schon seit der Antike

Dort wurden z.B. im Römischen Reich, Griechenland und Ägypten zumeist Kriegsgefangene zu Sklaven gemacht.
Das heute wohl bekannteste Beispiel war der transatlantische Sklavenhandel, bei dem über 8 Millionen Schwarze von europäischen Kolonialmächten nach Nord- und Südamerika verschleppt wurden.
Die meisten Menschen, die in der s.g. "Neue Welt” unter menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten mussten, überlebten nicht. Die Nachfahren der Überlebenden haben noch heute mit Diskriminierung und Rassismus zu kämpfen.

Sklaverei heute
(es folgen Beispiele - die Liste lässt sicher aber weit fortführen)

Kinderarbeit
Etwa ein Viertel der modernen Sklaven sind Kinder, die oft in Haushalten, auf landwirtschaftlichen Betrieben oder in der Zwangsprostitution arbeiten.

Beispielsweise werden viele Kinder im Kakao- oder Baumwollanbau eingesetzt. In Haiti beträgt die Kinderarbeitsquote auffällig hohe 10 Prozent, wobei Kinder als "Restavèks" (Haussklaven) arbeiten.

Aufgrund von Armut schicken Eltern ihre Kinder als Hausangestellte zu wohlhabenden Familien, bei denen sie häufig psychischen, physischen und sexuellen Missbrauch erleiden.

Schuldknechtschaft
Schuldknechtschaft ist heute weit verbreitet und entsteht, wenn Privatpersonen oder private Firmen bedürftigen Menschen Kredite zu überhöhten Zinsen gewähren. Die Schulden wachsen oft schneller als sie zurückgezahlt werden können, was zu Zwangsarbeit führt. Die Schuldner sind gezwungen, unter schlechten Bedingungen, Gewalt, Missbrauch und sexueller Ausbeutung zu arbeiten.

Diese moderne Sklaverei existiert weltweit, vor allem in asiatischen Ländern. In Indien, dem Land mit den meisten Sklaven, leben rund 18 Millionen Menschen in moderner Sklaverei, oft aufgrund von Schuldknechtschaft, die trotz rechtlicher Aufhebung 1976 aufgrund schwacher Gesetzesdurchsetzung und des Kastensystems weiter besteht.

Menschenhandel zwecks sexueller Ausbeutung

Laut einem ILO-Bericht von 2017 sind etwa 4,8 Millionen Menschen weltweit Opfer sexueller Ausbeutung, wovon 99 % Frauen sind und 21 % minderjährig.

Menschenhandel zwecks sexueller Ausbeutung entsteht in einem Kontext globaler Ungleichheit und Machtverhältnisse, besonders verbunden mit geschlechtsspezifischer Diskriminierung.
Frauen, die weniger Zugang zu Bildung und Erwerbsarbeit haben, werden aufgrund ihrer Verletzlichkeit zum Ziel von Menschenhändlern.

Wirtschaftl. Prekarität in Herkunftsländern, restriktive Migrationsregimes und die Nachfrage nach billigen Arbeitskräften treiben Frauen in die Arme vermittelnder Drittpersonen, die sie oft über die Art und Bedingungen der Arbeit täuschen.

Bekämpfung der modernen Sklaverei
Eine unlängst veröffentlichte Studie des Internationalen Gewerkschaftsbundes betont, dass vielen Regierungen weltweit erfolgreiche Schritte im Kampf gegen die moderne Sklaverei bereits gelungen sind.
Doch die Aktionen seien noch zu wenig koordiniert.
Versorgungsketten in Industrie- und Dienstleistungsunternehmungen müssten transparenter werden, damit die Strafverfolgung Verfehlungen etwa in den Bereichen Zwangsarbeit, Kinderarbeit oder extremer Ausbeutung ahnden könnte.

Die wichtigste Voraussetzung zur Bekämpfung der modernen Sklaverei
Der politische Wille.
Denn Regierungen müssten ihre Bemühungen besser international koordinieren und Informationen austauschen. Sie müssten ihren Unternehmen klare Richtlinien vorgeben, wie mit den nationalen Gesetzen zur Eliminierung moderner Sklaverei umzugehen ist.
Jeder einzelne Staat ist gefordert, mit einer gezielten Gesetzgebung die menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten für Wirtschaftsunternehmen in einer verbindlichen Weise auszugestalten.

Unterstüzung als Einzelperson

Auch wenn man als Einzelperson nicht immer etwas tun kann und der Schlüssel immer in Veränderungen des Systems liegt, müssen wir uns doch klar machen, dass unser Wohlstand auf dem Rücken von anderen Menschen, Menschen die wir nicht sehen und auch nicht sehen sollten, erwirtschaftet wird.

Wenn man es sich leisten kann, sollte man also von Produkten, die zu günstig um wahr zu sein, absehen. Außerdem gibt es zahlreiche Unternehmen, die mehrfach für ihre Produktionsstätten in der Kritik standen - auch hier sollte man sich einen Kauf ganz genau überlegen.

There is no ethical consumption under capitalism - aber sowas sollte man wirklich nicht unterstützen.

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Day 8 – 16 Days of Activism 2023

02. Dezember – internationaler Tag für die Abschaffung der Sklaverei

Quellen