Day 10 – 16 Days of Activism 2023

Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* im öffentlichen Leben

Das Fokus Thema der diesjährigen #OrangeTheWorld Kampagne der UN Women Deutschland ist Gewalt gegen Frauen* und Mädchen* im öffentlichen Leben. 

Das passt natürlich sehr gut zu unserem Aktivismus. 

Heute beschäftigen wir uns mit Belästigung im öffentlichen Raum. 

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16 Days of Activism - Tag 10 Der öffentliche Raum
Ausgeübt wird diese in den meisten Fällen von Männern. Die meisten Täter stehen den Frauen nahe: Partnerschaftliche Gewalt ist die häufigste Gewaltform. Typische “Angst-Orte“ von Frauen* wie Parks oder dunkle Straßen sind statistisch im Vergleich zur eigenen Wohnung seltener der Tatort. Dennoch gehört Gewalt in der Öffentlichkeit für viele Frauen, Mädchen und queere Menschen zum Alltag.
Der Park oder dunkle Straßen haben als “Angst-Orte” also definitiv ihre Berechtigung - genug Beispiele dafür gibt es ja auch auf unseren Seiten. Ob Catcalling, Verfolgen, Exhibitionismus oder ungewolltes Anfassen - wir dokumentieren das täglich. Doch es gibt mittlerweile auch einige Studien zu dem Thema, die zeigen, wie alltäglich und problematisch die Belästigung im öffentlichen Raum ist.
Laut einer aktuellen Dunkelfeldstudie in Sachsen haben 9 von 10 befragten Frauen bereits mehrfach Hinterherpfeifen, aufdringliche Blicke, als unangemessen empfundene Sprüche und Ähnliches erlebt. 30 % der Studienteilnehmerinnen erlebten sexualisierte Gewalt in Form von Zwang zu sexuellen Handlungen. Fast die Hälfte erfuhr den Versuch, sie zu sexuellen Handlungen zu zwingen. Die Täter waren fast ausschließlich Männer.
L'Oreal fand 2019 heraus, dass 78% aller Frauen weltweit bereits Belästigung im öffentlichen Raum erlebt haben. Hollaback führte 2015 eine Studie zum Thema Belästigung im öffentlichen Raum durch, bei der u.a. herauskam, dass ca. 68% der Befragten bei ihrer ersten Erfahrung unter 15 Jahre alt waren. Das Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen veröffentlichte 2021 ein Studie, laut der die Orte der Belästigung im Öffentlichen Raum vor allem Straßen, Plätze oder Parks (84,1%), öffentliche Verkehrsmittel (62%), Kneipe oder Bars (51,7%) und Disco oder Clubs (54,3%) sind. Einige gaben aber auch Arztpraxen, Krankenhäuser und ÖPNV-Haltestellen/Bahnhöfe an.
Fazit:'Diese Studien verdeutlichen sehr stark, dass Belästigung im öffentlichen Raum kein Randproblem ist, sondern dass wir diese Problematik als Gesellschaft endlich ernst nehmen müssen.
Quellen: https://unwomen.de/orange-the-world-2023/ Abschlussbericht der Viktimisierungsstudie Sachsen (VisSa) - Studie zur Betroffenheit von Frauen durch sexualisierte Gewalt, häusliche/partnerschaftliche Gewalt und Stalking - herausgegeben vom Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung des Freistaates Sachsen Hollaback! International Street Harassment Survey Project (Cornell University & Hollaback!, 2015) L'Oréal's Cause - International Survey on Sexual Harassment in Public Spaces (L’Oréal Paris & Ipsos, 2019) Catcalling ist kein Kompliment! Verbale sexuelle Belästigung darf nicht verharmlost werden. (Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, 2021)